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Roman Die Auflösung des Georg B., Königshausen & Neumann, Würzburg 2023

Die Coronapandemie bzw. die Maßnahmen dagegen verändern persönliche und gesellschaftliche Lebenswirklichkeiten auf eine seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr gekannte Weise und Intensität. Wie leben Menschen darin – mit sich, mit anderen, wie gehen sie mit den Einschränkungen und behördlichen Vorgaben um?
Der Protagonist Georg B., erfolgreicher Mitarbeiter eines großen Finanzdienstleisters, führt seit einigen Jahren ein Doppelleben zwischen Zürich und Sankt Gallen mit zwei Familien, die voneinander nichts wissen. Bei ihm kommen beide Themen zusammen: sein bisheriger Lebensentwurf wird durch eine verordnete Quarantänemaßnahme gezwungenermaßen beendet. Aber er kann sich nicht zwischen Claudia und Rita und den Kindern entscheiden, er hat keinen Ort dafür. Stattdessen verschwindet er vor allen und taucht unter. Die Flucht ist aber keine dauerhafte Lösung, sondern drängt auf ein Ende, das auch durch einige Zufallsereignisse beschleunigt wird…
Während die beiden Frauen Rita und Claudia jeweils aus der Ich-Perspektive zu Wort kommen, kann sich der Leser Georg B. sowie dessen Gedanken und Erlebniswelten nur in der dritten Person nähern. Obwohl es einige Einblicke gibt in sein inneres ›System‹ (»niemals die Kontrolle verlieren…«) bzw. Kindheitserlebnisse und Traumatisierungen, bleibt er doch in seiner Gedankenwelt und Motiven geheimnisvoll. Am Ende scheint er sich in seiner Isolation aufzulösen…


Gedichte Unentwegt, Königshausen & Neumann, Würzburg 2022

Es sind zärtliche, doppeldeutige, rebellische, wütende, stille, freche, provozierende, leise, manchmal auch melancholische Gedichte über das Leben und die Liebe, über Menschen und ihre Zweifel, über die Suche nach Nähe und nach dem »Himmel (n)irgendwo«. Unentwegt spannt einen lyrischen Faden von Erinnerungen und Beobachtungen hin zu Hoffnungen und Fragen an das Leben und seine Grenzen, es wird geliebt und ›zerliebt‹, ersehnt und verabschiedet. Es geht um das, was uns wesentlich angeht…

Literatur-Kritik von Thomas Gröbly


Roman Verdichtungen. Aphoristische Gedankenflüge, Königshausen & Neumann, Würzburg 2021

Diese Aphorismen sind eine Verdichtung von menschlichen Grunderfahrungen im Zusammenhang mit Leben und Berufung, Liebe und Ehe, Kunst und Musik, Religion und Spiritualität, Pandemie und Tod.
Die kurzen Sätze und aphoristischen Gedanken zeigen eine komprimierte Gedankenwelt im überschaubaren Umfang, während die dahinter liegenden Erfahrungen ganze Bibliotheken füllen könnten.
Es sind Verdichtungen im eigentlichen Wortsinn.


Fotoband

Zwischenräume – Entdeckungen zwischen Wortbildern und Bildwelten

Wenn zwei sich begegnen, die unterschiedliche «Sprachen» sprechen, bleiben Zwischenräume, die auf die eine oder andere Art Spannungen erzeugen, irritieren, bewegen, berühren. Wolfgang Weigand und der Fotograf Jürgen Küng haben nicht nur einfach zusammengearbeitet, sondern sind sich in diesen Zwischenräumen begegnet und haben einen großformatigen Bildband entstehen lassen, in dem sich Gedichte und Fotografien begegnen.
Aus dem Lyrik-Foto-Projekt ist nun ein großes Buch geworden mit 99 Gedichten und 99 Fotografien: «Zwischenräume – Entdeckungen zwischen Wortbildern und Bildwelten».


Roman Wir bleiben doch Geschwister?, Königshausen & Neumann, Würzburg 2019

Ein Vater stirbt und hinterlässt zwei Kinder. Klemens und Regina sind Geschwister, wie sie unterschiedlicher nicht sein können. Die wachsende Fremdheit zwischen beiden bringt den Sohn immer mehr zum Zweifeln über das, was damals zwischen ihrer Mutter und dem mittlerweile verstorbenen Onkel, dem Bruder seines Vaters, geschah. Die ungleichen Brüder blicken auf sehr gegensätzliche Biographien zurück: während Onkel Richard als großer Brückenbauer und schöngeistiger Kunstmäzen prominent wurde, musste Vater Walter aus Gründen der Familienraison ungebildet in seinem engen bäuerlichen Leben zurückbleiben.

Diese Geschichte ist nicht nur ein kleines Denkmal für einen Verstorbenen, sondern auch die Schöpfungsgeschichte eines Neubeginns. In sieben Tagen, zwischen Todesnachricht und Beerdigung, erzählt sie von der Fremdheit in familiären Beziehungen, aber auch vom Suchen nach der eigenen Identität und der Trauer über verlorene Gewissheiten.


Roman Maria erscheint – Geschichte eines Rufmords, Königshausen & Neumann, Würzburg 2019

In einem kleinen fränkischen Dorf erscheint aus heiterem Himmel dem Alfred Kummer die Mutter Gottes. Maria bricht in sein bisher ereignisloses Leben wie ein Donnerschlag ein, bringt aber auch ein Dorf durcheinander, das mit all dem nichts anzufangen weiß und sich in verschrobene Spekulationen flüchtet. Ist er tatsächlich ein Seher? Ausgerechnet Alfred? Ausblicke in eine trostlose Kindheit der letzten Kriegsjahre vermögen ebenso wenig Erhellendes beizutragen wie die Experten-Erklärungen der medizinischen und der kirchlichen Zunft (von Heautoskopien, Infantilitäten und anderen Dingen ist die Rede…).

Alfreds große und unerreichte Liebe Thea, aber auch viele skurrile Dorfbewohner säumen seinen Weg bis zum folgenden Jahr, in dem er sich völlig in die Enge getrieben sieht und sich verabschiedet. Was passiert in einem Dorf, wenn jemand anders ist? Maria erscheint – und die Geschichte einer Ausgrenzung, ja eines Rufmords beginnt…

Erzählband Grenzgänger - Erzählungen auf der Kippe, Königshausen & Neumann, Würzburg 2018

Ausgezeichnet mit dem Werkpreis der Stadt Winterthur 2017!

Obdachlose am Brunnen;  eine Kurzschlusshandlung im Stau;  ein Massenevent, der in Panik endet; ein überraschender Sprung; Ticketkontrolle mit unkontrolliertem Ausgang; ein Blinddate, das niemals stattfindet; der Hochzeitsanzug auf dem Sterbebett; ein seltsames Klassentreffen; ein Lottogewinn, der aus den Fugen gerät; ein Voyeur, der eine krebskranke junge Frau verfolgt; Liebe zwischen Katastrophe und  Amputation, ein schräger Sammler historischer Begegnungen – 23 eigenwillige, nachdenkliche, überraschende Geschichten über Tiefen und Untiefen des Lebens, 23 mal eine Türöffnung zu dem, was hinter den Fassaden wartet oder lauert. Es geht um Menschen, für die Banales zum Besonderen wird, weil sie im eigentlichen Sinn auf der Kippe stehen und bisweilen ihre Fassung verlieren. Und manchmal überraschend neu eintauchen in die Liebe.

Roman Sterbelos
Königshausen & Neumann, Würzburg 2017

Woran merkt man, dass ein Mensch gestorben ist? Dass er der Liebe begegnet ist? Und dass er diese wieder verloren hat? Diese drei Fragen stellt sich Peter in der Geschichte mit seiner Mutter, die schon lange nicht mehr Mama hiess, aber auch in der Geschichte mit Rosaria, die seine Mutter als deren Pflegerin beim Sterben begleitet hat. Peter lässt diese Zeit Revue passieren. Heitere-verwirrende Momente im Altersheim und eine eigenwillige Suche nach Liebe vermischen sich mit vielen Erinnerungen an eine Kindheit, in der Nähe scheinbar nie ohne Ausschluss möglich war. Sterbelos ist eine Erzählung über menschliche Grenzerfahrungen zwischen Einsamkeit und Nähe, körperlicher Hinfälligkeit und Fernweh, zwischen Abschied und Neuanfang. Es wird gestorben, bis ins Detail beschrieben, bei den Alten und auch bei den Kindern. Und dennoch hat der Tod nicht das letzte Wort. Lebelos wäre schlimmer, und Peter findet immer wieder einen Weg zurück ins Leben und in die Liebe. Und in die Versöhnung mit seiner Mutter.
Vorankündigung des Verlages